Archiv für den Monat März 2021

Jura Lernen

Nach dem letzten Beitrag hat tatsächlich jemand Interesse an meinen Lernroutinen für das schönste Hobby der Welt (Jura studieren) angemeldet. Auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt ein bisschen kleinteilig und vielleicht sogar langweilig wird gibt es daher hier meine Gedanken dazu. Vorab noch ein paar Rahmendaten zu mir, um meine Methodik besser einordnen zu können.

  1. Jura studieren ist für mich ein Hobby und auch wenn das Studium bzw. die Inhalte ganz erheblichen Nutzen für meinen beruflichen Alltag haben bleibt es eben ein Hobby. Schon aus dem Grund bin ich vielleicht an manchen Stellen etwas entspannter was meine Noten angeht und risikofreudiger im Bezug auf die Lernstrategie.
  2. Ich bin als Unternehmensberater i.d.R. 3-5 Tage die Woche beim Mandanten und komme schon allein im Job auf 55-60 Stunden pro Woche sodass sehr wenig Zeit fürs Lernen bleibt. Trotzdem glaube ich bewiesen zu haben, dass man mit ein bisschen Optimierung ein annehmbares Ergebnis erzielen kann (ich red mir immer ein, dass die Noten in Jura ja eh immer schlechter ausfallen als in anderen Fächern 😉 ). Wer sich für die Ergebnisse meiner bescheidenen Bemühungen interessiert kann hier einen Bericht über das letzte Semester nachlesen.

Insgesamt sind meine Lern Routinen tendenziell eher auf zeitliche Effizienz optimiert als auf gute Noten und ich würde wahrscheinlich das ein oder andere anders machen, wenn ich Vollzeit studierte und dem juristischen Notendruck anders ausgeliefert wäre.

Insbesondere würde ich den Stellenwert von Skripten/Lehrbüchern wahrscheinlich höher ansehen, wenn es mein Ziel wäre, immer die bestmögliche Note zu erreichen.

Im folgenden findet ihr ein paar grundlegende Prinzipien wie ich mein Lernen strukturiere: 

Prinzip 1: Lernstoff strukturieren – Was soll ich eigentlich Lernen?

Das klingt ja schon wie eine eher dämliche Frage. Immerhin bekommt der geneigte Jurastudent doch jedes Semester einen ganzen Berg an Stoff vorgesetzt. Skripte, (Online-)Vorlesungen und Lehrbuchempfehlungen. Fakt ist aber, dass ich einen Großteil davon eigentlich nicht wirklich brauche. 

Am Ende werde ich ja nicht auf meine Fähigkeit geprüft, Skripte zu lesen sondern Fälle zu lösen. 

Für effektives Lernen ist es wichtig, sich das Wissen in genau dem Kontext anzueignen, in dem es am Ende auch angewendet werden soll. 

Das heißt, wer für eine Klausur lernt sollte auch mit Klausuren lernen. Warum lange Skripte wälzen, wenn man auch direkt genau das Lernen kann, was auch geprüft wird. Wenn ich nicht den kleinen Tick hätte, dass ich jedes Skript wenigstens einmal durchgelesen haben muss, dann würde ich die Skripte gar nicht anfassen und direkt nur mit Fällen lernen.

Durch das Lernen am Fall werden die Probleme direkt in der Struktur einer Fallösung gelernt und ein Gefühl für verschiedene Konstellationen in Sachverhalten entwickelt. Das ist unfassbar wichtig weil es in Klausuren vor allem darum geht, genau solche Konstellationen bzw. Probleme im Sachverhalt zu erkennen. Dabei ist die Anzahl der möglichen Klausurprobleme in einem Rechtsgebiet eigentlich immer recht beschränkt sodass man schnell alle relevanten Konstellationen kennt wenn man denn nicht allzu viel Zeit mit Lehrbüchern verschwendet. 

Das wichtigste Lernmaterial ist daher immer eine gute Fallsammlung zu dem entsprechenden Rechtsgebiet. Ich gehe immer so vor, dass ich das Inhaltsverzeichnis des Kurses mit dem der Fallsammlung nebeneinander lege. Wenn sich das einigermaßen deckt und dann auch noch gut erläuterte Fallösungen in dem Buch sind, dann habe ich das perfekte Lernmaterial gefunden. Das heißt nicht, dass man überhaupt keine Skripte braucht, aber in der Regel sind die Probleme in Skripten viel zu breit ausgebreitet.

Verbunden mit der Auswahl des Lernmaterials ist auch noch das Problem der Vollständigkeit. Bei 6 Klausuren (45 ECTS) kann es schnell passieren, dass Themen einfach übersehen werden.

 Hier arbeite ich mit Excel Listen, die ich mir zu Beginn der Klausurvorbereitung erstelle und in denen ich nach und nach alle Themen abhake (immer wenn ich eine Lernkarte zu einem Thema erstellt habe, wird das abgehakt).

Eine solche Checkliste habe ich inzwischen auch schon fürs Examen angelegt sodass ich meine Lernkarten auch jetzt schon so schreibe, dass ich sie fürs Examen weiterverwenden kann. 

Prinzip 2: Zeit mit dem Lehrskript minimieren

Aus dem oben geschriebenen ergibt sich, dass ich ziemlich wenig von dem allzu intensiven Studium der Lehrbücher und Skripte halte. 

Im Grunde schau ich die Vorlesung und lese die Skripte nur, weil ich Angst habe irgendwas Entscheidendes zu verpassen und im Grunde wäre ich noch deutlich effizienter, wenn ich von Tag 1 an nur mit Fällen lernen würde. 

Da ich das lesen aber, wider besseren Wissens, einfach nicht lassen kann, versuche ich das Beste aus den Stunden zu machen, die ich vor den Skripten sitze, während ich gleichzeitig die Zeit minimiere, die ich für das Lesen der Skripte brauche. Dies erreiche ich durch drei Grundlegende Prinzipien: 

  1. Lesen um zu verstehen 

Wenn ich lese, dann lese ich um zu verstehen. Nicht um mir was zu merken und auch nicht um krasse Lernfortschritte zu machen. Ich will einfach nur gucken, ob ich den Stoff des Moduls verstehe. 

Das prüfe ich, indem ich mir immer eine Frage stelle: Wie könnte dieses theoretische Wissen in einem konkreten Fall anzuwenden sein?

Welche Argumente würde ich bringen wenn dieses oder jenes streitige Thema aufkommt? Auf die Art merke ich schnell, ob ich die Darstellungen die ich da gerade lese verstehe oder nicht. Wenn ich verstanden habe, dann bin ich zufrieden.

2. Durchlesen

Ich versuche so wenig wie möglich nebenbei ins Gesetz zu gucken während des Lesens. Und ich schreibe auch nichts mit. Ich habe in der Regel einen Stift in der Hand mit dem ich den gelesenen Text mitgehe (also im Prinzip als wollte ich alles unterstreichen) aber den nutze ich nur, um das Auge an eine schnelleres Lesetempo zu gewöhnen.

Das alles tue ich, um so schnell wie möglich in einen Lesefluss, einen Flow-Zustand zu kommen. Anders ist das Lesen von Jura Skripten für mein ADHS schlicht unerträglich 😉 . 

Natürlich schaue ich auch ins Gesetz. Aber ich versuche das en bloc zu machen. Wenn ich einen neuen Abschnitt anfange dann blättere ich den i.d.R einmal grob durch und schaue nach, welche Paragraphen dort zitiert werden. Die lese ich dann einmal in einem Rutsch durch und dann hat sich das.

3. Learning Journal

Wie gesagt, ich lese um zu verstehen, nicht um irgendwas zu merken. Ich sehe das als das anlegen einer kognitiven Grobstruktur die ich dann in der Fallbearbeitung fein ausfülle. Dabei habe ich festgestellt, dass ich von der Lesephase mehr profitiere, wenn ich ein Lernjournal führe. 

Alle paar Tage setze ich mich hin, und mache eine Mindmap mit allem was irgendwie hängen geblieben ist. Das tut manchmal weh, weil es halt echt wenig ist, aber damit habe ich gelernt zu leben. 

Auf die Art bleibt aber gleich viel mehr von der o.g. Grobstruktur des Stoffes hängen. 

Zusätzlich dokumentiere ich meine Lernzeiten und die Anzahl der Seiten die ich geschafft habe. Bei insgesamt 1.800 Din A4 Seiten die ich dieses Semester lesen musste wird man sonst schnell von dem Stoffberg entmutigt und hat das Gefühl, keine Fortschritte zu machen. 

Prinzip 3: Klausuren schreiben – Das eigentliche Handwerk des Jurastudenten

Die Liste der klausurrelevanten Probleme in einem Rechtsgebiet sind endlich. So endlich, dass ein gutes Fallbuch alle relevanten Konstellationen beinhaltet.  Wenn man das also durcharbeitet, dann hat man nicht nur alle materiellen Rechtsfragen einmal behandelt, man weiß auch direkt wie man das technisch schön in einer Klausurlösung unterbringt. 

Daher besteht meine Prüfungsvorbereitung zu 100% aus Fällen und es wäre sogar sinnvoll, dass Lernen nur noch auf Fälle zu beschränken. 

Bei der Fallarbeit lese ich zuerst den Fall und mache mir dann eine kleine Lösungsskizze. Ich achte darauf, dass die Gliederung passt und schreibe bei den Kernproblemen die Argumente die ich abwägen würde auf. Ausformulierte Klausuren schreibe ich ganz selten. Das kostet zu viel Zeit. 

Anschließend gleiche ich meine Lösung mit der Musterlösung ab und erstelle eine Lernkarte, die die entscheidenden Problemstellungen und ggf. auch ein Gliederungsschema griffig zusammenfasst. Diese Lernkarten erstelle ich in GoodNotes auf dem IPad Pro sodass sie mir auch nach der Klausur nicht verloren gehen. 

Neben dem aktiven durcharbeiten lese ich manchmal auch einfach nur Fälle und Musterlösungen (im Zug oder abends im Bett) durch, um ein Gefühl für die “Ästhetik” einer eleganten Lösung zu bekommen. 

Prinzip 4: Das wichtigste Merken

Damit am Ende nen Erfolg draus wird muss ich mir den ganzen Quark auch noch merken. Hierfür hat sich eine relativ simple Methodik bei mir bewährt. 

Grundlage von allem ist eine Stoff Checkliste, die ich im Grunde aus dem Inhaltsverzeichnis des Moduls erarbeite. Immer wenn ich einen Fall bearbeitet habe und die dazugehörige Lernkarte aufgeschrieben habe schaue ich in diese Checkliste und hake ab.

 Am Ende habe ich hoffentlich alle Themen in Form von fallbezogenen/problemorientierten Lernkarten vorliegen.  Wenn ich die bestmöglichen Noten erzielen wollen würde, dann würde ich jetzt hier noch einen Zwischenschritt einlegen und diese Lernkarten mit Wissen aus Skripten und Vorlesungen/Lehrbuch anreichern. Da es mir aber nicht auf eine Note ankommt und ich nur bestehen will, gehe ich direkt in die Merkphase über. 

Als Lernkarten Tool nutze ich GoodNotes auf dem IPad. Das ist nicht wirklich ausgeklügelt aber es reicht für meine Zwecke. 

Ich setze mich also hin und fange an, die Lernkarten in innere Bilder umzuwandeln und diese Bilder auf mentalen „Spaziergängen“ zu platzieren. 

Diese inneren Bilder sollen als Gedächtnisstütze fungieren und helfen, dass gelernte relativ schnell abspeichern und vor allem reibungslos wiederholen zu können. 

Mein innerer Spazierweg für das Arbeitsrecht ist zum Beispiel mein Arbeitsweg zu meinem ersten Arbeitsplatz. Gleich am Anfang, beim verlassen der damaligen Wohnung sitzt ein alter Mann auf einer Tretmühle am Rand des Weges. Er hat ein Stück Papier in der Hand. Ein privatrechtlicher Vertrag! Er hält ihn jedem hin der Vorbeigeht und in dicken roten Lettern steht da „Pflicht“ ganz oben drauf und die Zeichenfolge 611a (es handelt sich also um einen Vertrag mit Pflichten nach §611a BGB, abzugrenzen vom Werkvertrag).

Schließlich wird das Bild noch ein bisschen skurriler. Der alte Mann hat ein Seil um den einen Arm gebunden. An diesem Seil zieht ein anderer alter Mann, der durch seinen Bart als „Weiser“ erkennbar ist (Merkmal der Weisungsgebundenheit). Er tritt also fest in die Pedale der Tretmühle in die er fest hineingeschnallt ist (Merkmal der Eingliederung in den Betrieb) und wenn man ihn fragt ob man ihm die Arbeit abnehmen könne wehrt er ab (die Arbeit ist höchstpersönlich zu erbringen).

Ziemlich skurril? Ja. Aber dieses Bild vergesse ich nicht so schnell. Es ist über ein Jahr her, dass ich Arbeitsrecht geschrieben habe aber der alte Mann in der Tretmühle ist mir immer noch präsent und mit ihm die Eigenschaften des Arbeitnehmers.

Das Bild für den Arbeitnehmer ist dabei noch harmlos. Je verrückter und emotionaler die inneren Bilder und Kurzgeschichten entlang des mentalen Spaziergangs sind, umso besser kann man sich all das merken. 

Das beste dabei? Wenn ich meine Lernkarten wiederholen will, dann gehe ich einfach den mentalen Weg ab und schaue mir die inneren Bilder an. Die „Rück-Übersetzung“ in Worte braucht es dabei gar nicht mehr.

Dieses Wiederholen ist auch wichtig. Denn selbst die beste Merktechnik verhindert nicht, dass Erinnerungen mit der Zeit verblassen.

Also: Lernkarten und Checklisten sorgen dafür, dass kein Stoff übersehen wird, die Umwandlung in innere Bilder ermöglicht das Merken und das schnelle durchlaufen der inneren Bilderwelt verfestigt die Erinnerung. Und fertig.

Bonus: Das Drumherum

Die Lernumgebung 

Die Lernumgebung ist ein extrem wichtiger Aspekt des Lernerfolgs (vor allem wenn man leicht ADHS hat 😉 ). Das gilt vielleicht nicht unbedingt am morgen wenn noch man frisch und fokussiert ist, sondern vor allem Abends, wenn die Aufmerksamkeitsteuerung nur noch so semi gut funktioniert. Da meine Lernzeiten aber beruflich bedingt alle in die späten Abendstunden fallen muss ich schauen, dass wenigstens das Drumherum passt.

Um herauszufinden, was die “richtige” Lernumgebung ist müssen wir uns erstmal überlegen, welchen Zustand wir erreichen wollen. Grundsätzlich sollte das Ziel ein andauernder Zustand der Konzentration auf eine Sache (den Lernprozess) sein. Nur wenn es uns gelingt, die Konzentration über eine gewisse Anfangsphase hinweg (so 20 Minuten) einigermaßen gut aufrecht zu erhalten erreichen wir einen Zustand, in dem auch längere Lerneinheiten möglich und leistbar sind ohne das die knappe Energie ständig dafür verwendet werden muss, die Aufmerksamkeit zu lenken. 

Die richtige Lernumgebung bietet also ein Level an Umgebungsreizen, dass der kognitiven Aktivierung entspricht welche wir beim Lernen aufrecht erhalten wollen. Sie unterstützt uns dabei, über eine schwierige Anfangsphase hinweg, in einen ruhigen Lernfluss überzugehen. 

Die richtige Lernumgebung für komplexe Aufgaben ist dabei relativ reizarm. Idealerweise liegt wenig auf dem Tisch was ablenken könnte. Hier reichen schon kleine Reize um einen großen Schaden anzurichten. Jedes mal, wenn ich beispielsweise mein Handy aufmachen muss, um ins Gesetz zu schauen (ich schleppe den Schöni eben nicht auf Reisen mit), muss ich für eine Millisekunde gegen den Impuls ankämpfen “einmal kurz” bei Facebook reinzuschauen. Selbst wenn ich diesen Impuls erfolgreich bekämpfe reicht diese kurze Ablenkung u.U. aus, um tiefere und weniger energieaufwendige Konzentrationszustände zu verhindern.

Deshalb arbeite ich nach Möglichkeit auch lieber mit physischen Skripten und Gesetzen. Das IPad bietet zu viele Möglichkeiten zur Ablenkungen und der Geräuschpegel ist auf ein absolutes Minimum reduziert.

Ich kenne einige, die gerne mit Musik lernen und auch wenn die Wissenschaft dies eher kritisch sehen würde, kann das vielleicht für den ein oder anderen funktionieren. Empfehlen würde ich es nicht.

All das ist in der Praxis aber nicht so einfach umzusetzen. Einer der größten Nachteile eines nebenberuflichen Studiums ist nämlich die Tatsache, dass es nicht möglich ist, die eigene Lernumgebung so wirklich zu bestimmen.

Als ich noch Vollzeit Student war bin ich immer gerne in die Bib gefahren (und habe dabei eine unerklärliche aber dafür umso tiefere Liebe zur UNi Bibliothek in Paderborn entwickelt) aber diese Freuden bleiben dem nebenberuflichen Studenten vorenthalten. 

Ich lerne im Zug auf dem Weg zum Mandanten, Nachts im Hotel und manchmal sogar in meiner Mittagspause. All das führt dazu, dass ich flexibel sein muss im Bezug auf meine Umgebung und auf die Lernmittel. Ich kann eben nicht immer einen schweren Schönfelder oder auch nur meine Skripte mitschleppen sondern ich muss nicht selten auf dem IPad lesen und die Gesetze auf dem Handy nachschlagen (lex.superior ist dafür eine mega gute App) und ich kann mir auch nicht aussuchen, ob im Nachbarabeil jemand die ganze Zeit hustet oder ob der Schaffner mich ständig aufs neue aus dem Flow holt.

Aus diesem Grund trage ich meine Lernumgebung immer in Form von richtig schön dichten Oropax mit mir rum. Ich habe mich inzwischen so so daran gewöhnt, dass das einsetzen der Ohrstöpsel als Konzentrationssignal bei mir abgespeichert ist.

Um mich motiviert zu halten und dem Selbstbetrug vorzubeugen habe ich zusätzlich noch eine Zeittracking App. Ich tracke eigentlich jede produktive Minute meines Lebens und kann auf die Art nachvollziehen, ob ich auch die notwendigen Stunden in meine verschiedenen Projekte investiere.
Leider ist es nämlich dann doch so, dass bei aller Effizienz ein starker Zusammenhang bleibt zwischen der investierten Zeit und dem Ergebnis. Von nichts kommt nichts.

Im Moment arbeite ich an 6 Tagen in der Woche ca. 12-16 Stunden am Tag um meinen Beruf, das Studium und meinen Podcast unter einen Hut zu bekommen.
Das funktioniert übrigens nur, wenn man sich ziemlich sicher ist, dass das was man da tut das Richtige ist.

Das letzte Element meiner Lernmethode ist daher, und jetzt wird es esoterisch, ein gesundes Maß an Reflektion und spiritueller Entwicklung.
Damit meine ich nicht den Quatsch den irgendwelche Online Gurus (meistens 17 Jährige Kiddies ohne Lebenserfahrung) von sich geben. Auch nicht die Spiritualität eines Yogis der vielleicht erleuchtet ist, aber mit seinem Leben kaum etwas anderes anfängt als seinen Körper in immer neue Verrenkungen zu bringen.

Ich meine die Art von Spiritualität die einen immer wieder entlang eines inneren Kompass ausrichtet und einen erinnert, dass der Mensch in der, manchmal auch leidvollen, Erfüllung seiner Potentiale über sich selbst und auf etwas höheres Gutes hindeutet.

In der Praxis äußert sich das am prominentesten darin, dass ich regelmäßig mit einem Coach (so eine Art Psychotherapheut für gesunde 😉 ) arbeite um die verschiedenen Rollenanforderungen zu balancieren und Ziele und Prioritäten nachzujustieren.
Es äußert sich auch darin, dass ich mir Sonntage relativ streng freihalte und Zeit für Meditation, Sport und Gebet blocke.

Mir rollen sich ehrlich gesagt die Fußnägel auf während ich das schreibe. Es ist einfach nicht so leicht über so persönliche und zugleich auch schwer vermittelbare Dinge zu schreiben. Ich will ja auch nicht wie einer der oben genannten Gurus klingen 😀

Aber dieser eher mentale Teil ist aus meiner Sicht vielleicht sogar der wichtigste Aspekt meiner Lernmethode und darf deshalb in diesem Artikel nicht fehlen.

That’s it

Das ist ein grober Überblick über das was ich so mache wenn ich für mein nebenberufliches Jurastudium lerne.

Ich hab das jetzt mal alles so runtergeschrieben und bin mir relativ sicher, dass ich einiges vergessen habe oder auch einiges sehr unklar geblieben ist.

Wenn also konkrete Nachfragen bestehen, immer her damit. Es dauert bei mir immer etwas länger aber ich ergänze meine Ausführungen gerne noch ein bisschen.